Härterei Lexikon

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Säurebeständige Stähle

Säurebeständige Stähle, auch als korrosionsbeständige oder rostfreie Stähle bekannt, zeichnen sich durch ihre hohe Beständigkeit gegenüber chemischen Angriffen und Korrosion aus, insbesondere in sauren Umgebungen. Diese speziellen Stähle enthalten bestimmte Legierungselemente, die ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Säuren und anderen korrosiven Medien erhöhen. Hier sind die Hauptmerkmale, die säurebeständige Stähle auszeichnen:

Hauptmerkmale säurebeständiger Stähle:

1. Hoher Chromgehalt:
Der Chromgehalt liegt normalerweise bei mindestens 12%. Chrom bildet eine dünne, stabile Oxidschicht auf der Stahloberfläche, die als Barriere gegen Korrosion wirkt und den Stahl selbst vor weiteren chemischen Angriffen schützt.

2. Zusatz von Nickel:
Nickel wird oft hinzugefügt, um die Korrosionsbeständigkeit weiter zu verbessern. Es erhöht auch die Duktilität und die Formbarkeit des Stahls. Ein Beispiel ist der Edelstahltyp 304, der etwa 18% Chrom und 8% Nickel enthält (oft als 18/8-Stahl bezeichnet).

3. Molybdän:
In einigen säurebeständigen Stählen wird Molybdän hinzugefügt, um die Beständigkeit gegen Lochfraßkorrosion und Spaltkorrosion zu verbessern. Stähle mit Molybdän, wie z.B. der Edelstahltyp 316, sind besonders in chloridhaltigen Umgebungen (z.B. Salzwasser) widerstandsfähig.

4. Kohlenstoffgehalt:
Der Kohlenstoffgehalt ist in der Regel niedrig, um die Bildung von Chromkarbiden zu minimieren, die die Korrosionsbeständigkeit beeinträchtigen könnten.

Eigenschaften säurebeständiger Stähle:
  • Korrosionsbeständigkeit: Säurebeständige Stähle sind resistent gegen eine Vielzahl von Säuren, einschließlich Schwefelsäure, Salpetersäure und Salzsäure, sowie gegen alkalische Lösungen und Chloride.
  • Festigkeit und Härte: Säurebeständige Stähle bieten eine gute Kombination aus Festigkeit und Härte, was sie für viele technische Anwendungen geeignet macht.
  • Gute Verarbeitbarkeit: Sie lassen sich gut schweißen, formen und maschinell bearbeiten, was sie vielseitig einsetzbar macht.
Anwendungsbereiche:
  • Chemische Industrie: Apparate, Behälter und Rohrleitungen, die mit aggressiven Chemikalien in Kontakt kommen.
  • Lebensmittelindustrie: Anlagen und Ausrüstungen, die strengen Hygienestandards entsprechen müssen und korrosiven Reinigungsmitteln ausgesetzt sind.
  • Medizintechnik: Chirurgische Instrumente und Implantate, die biokompatibel und korrosionsbeständig sein müssen.
  • Bauindustrie: Fassaden, Geländer und andere architektonische Elemente, die ästhetisch ansprechend und korrosionsbeständig sein müssen.
  • Schiffbau und Offshore-Industrie: Komponenten, die extremen Bedingungen und Salzwasser ausgesetzt sind.

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