Was ist Härten?


Här­ten ist ein wärme­tech­ni­sches Verfahren, mit dem metallische Werkstoffe – meist Stähle – gezielt fester und verschleiß­beständiger gemacht werden. Ziel ist es, die Oberfläche hart und den Kern zäh zu halten. So bleibt das Bauteil sowohl belastbar als auch langlebig.

Beim Härten wird das Werkstück zunächst auf eine hohe Temperatur (Austenitisierungstemperatur) erhitzt und anschließend rasch abgekühlt (abgeschreckt). Dabei verändert sich das Gefüge des Stahls: Es entsteht Martensit, ein sehr hartes, feinkristallines Gefüge. Anschließend folgt meist das Anlassen, um innere Spannungen zu reduzieren und eine gewünschte Kombination aus Härte und Zähigkeit zu erzielen.

Typische Härteverfahren:

  • Einsatzhärten – kohlenstoffarme Stähle werden an der Oberfläche aufgekohlt und gehärtet.
  • Induktivhärten – gezieltes Erwärmen durch elektromagnetische Induktion, besonders energieeffizient.
  • Nitrieren – Härten durch Einbringen von Stickstoff, meist bei niedrigeren Temperaturen.
  • Vergüten – Härten und Anlassen kombiniert, um hohe Festigkeit und Zähigkeit zu erreichen.

Vorteile des Härtens:

  • Deutlich höhere Verschleißfestigkeit
  • Längere Lebensdauer von Werkzeugen und Maschinenbauteilen
  • Verbesserte Belastbarkeit bei dynamischen Kräften
  • Erhöhte Oberflächenqualität

Beispiel aus der Praxis:
Ein Zahnrad aus Stahl 42CrMo4 wird gehärtet, um die Zähne widerstandsfähiger gegen Abrieb zu machen. Dadurch hält das Bauteil unter hoher Last länger und läuft gleichmäßiger.

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Weitere Informationen finden Sie in der Verfahrensübersicht und in unserem Härterei Lexikon ...