Elektromobilität - Boom für das Induktivhärten

Elektromotor

Die Anzahl zugelassener Elektroautos steigt stetig an. Im Zuge der Energiekrise gab es hier auch noch mal einen deutlichen Schub. Der Marktanteil zugelassener Autos mit reinem Elektroantrieb betrug im September 2022 knapp 20 Prozent, der Anteil an Plug-In Hybriden 12,6%. Tendenz steigend. Im ersten Halbjahr des Jahres 2022 wurden in Deutschland ca. 300.000 Elektroautos zugelassen - dies entspricht einem Marktanteil von 25 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Absatz zwar um 2 Prozent gesunken, aber der Absatz könnte höher sein, würde die Produktion von E-Autos nicht durch das globale Lieferkettenproblem, die hohen Rohstoffpreise und die Chipkrise limitiert. Wirtschaftsexperten sind sich einig, dass Neuzulassungen von Elektroautos nicht die tatsächliche Nachfrage abbildet. Es werden von Hersteller-Seite so viele Autos produziert wie nur möglich – aber weitem nicht so viele wie derzeit nachgefragt werden.

Induktivhärten für die Zukunft des Automobilbaus

Mit der Zunahme von E-Autos rückt die Verarbeitung von elektrischen Motorteilen in der verarbeitenden Industrie in den Fokus. Wenn die Absatzzahlen steigen, mehr E-Motoren gefertigt werden, müssen auch die relevanten Komponenten schneller, präziser und prozesssicherer verarbeitet werden. Die Anforderungen an das Härten von Komponenten eines E-Motors unterscheiden sich oft in Gänze von denen die an konventionelle Motoren bestehen. Die Anforderung der Hitzebeständigkeit, die an Verbrennungs-Motoren gestellt wird, besitzt in E-Motoren keine hohe Relevanz. Dafür müssen Werkstücke auf einen hohen Drehmoment und die dynamische Belastung hin gehärtet werden. Hier kommt es auf präzise Härte-Temperaturen und dem partiellen Härten von Bauteilen an. Das Induktivhärten ist hier das Mittel erster Wahl.

Die Produktion von Elektromotoren ist unabdingbar verbunden mit dem herstellen sogenannter kraftschlüssige Verbindung zwischen Bauteilen. Diese werden in der Praxis über das Fügen hergestellt. Als Beispiel kann hier das Rotorblechpaket genannt werden, was in präzisen Temperaturebereichen um die 200 Grad Celsius für einen kurzen Zeitraum (unter zwei Minuten) induktiv gehärtet wird um anschließend mit geringem Kraftaufwand schonend gefügt werden kann. Das Induktivhärten ist aber auch bei der Erwärmung eines Elektro-Motorgehäuses zum Fügen des Stators die beste Option.

Da es sich beim Induktivhärten um ein Härten mit elektromagnetischer Induktion handelt, könnte man sagen, dass hier zusammenwächst, was zusammen gehört. Auch die bessere Umweltbilanz teilen sich E-Motoren und das Induktivhärten. Das Induktivhärten ist ein flammenloses Verfahren und daher Abgasfrei. Die notwendige Energie für das Induktivhärten lässt sich problemlos aus Erneuerbaren Energien erzeugen.

Vorteile des Induktivhärtens auf einen Blick:

  • Sehr kurze Erwärmungszeiten
  • Geringer Platzbedarf
  • Konturtreues Härten bei reduzierten Verzügen
  • Hohe Prozesssicherheit
  • Optimale Energieeffizienz und gute Umweltbilanz
  • Ressourcenschonendes Verfahren
  • Präzises Härteverfahren (auch für geometrisch komplexe Bauteile)
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Weitere Informationen finden Sie in der Verfahrensübersicht und in unserem Härterei Lexikon ...