Härterei Lexikon
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Umlaufkühlung
Die Umlaufkühlung ist ein thermodynamisch-technisches Verfahren zur kontrollierten Ableitung von Wärme aus einem System durch den kontinuierlichen Transport eines Kühlmediums in einem geschlossenen oder halboffenen Kreislauf. Sie wird insbesondere in industriellen Wärmebehandlungsprozessen eingesetzt, um thermische Stabilität zu gewährleisten, Überhitzung zu vermeiden und reproduzierbare Temperaturprofile sicherzustellen. In Härtereien findet die Umlaufkühlung u. a. Anwendung in Abschreckanlagen, Kühlzonen von Öfen sowie bei der Temperierung von Prozessmedien.
Das zugrundeliegende Prinzip basiert auf der Konvektion: Ein flüssiges oder gasförmiges Medium (z. B. Wasser, Öl oder ein spezielles Kühlmittel) nimmt thermische Energie von einem heißen Bauteil oder Prozessraum auf, transportiert diese durch ein Leitungssystem zu einem externen Wärmeübertrager (z. B. Platten- oder Rohrbündelwärmetauscher), wo die Wärme abgeführt und das Medium abgekühlt wird. Anschließend strömt das Kühlmedium zurück zur Wärmequelle, wodurch ein geschlossener Kreislauf entsteht. Die Strömung wird in der Regel durch Pumpen erzeugt, deren Auslegung strömungsmechanisch an die erforderliche Kühlleistung, Viskosität und Temperaturabhängigkeit des Mediums angepasst sein muss.
Die Vorteile der Umlaufkühlung liegen in ihrer hohen Energieeffizienz, der Prozesssicherheit und der Möglichkeit, das Temperaturregime präzise zu steuern. Durch definierte Volumenströme, Temperaturüberwachung und ggf. automatische Regelventile kann eine gleichmäßige Kühlung von Werkstücken und Anlagenkomponenten realisiert werden, was insbesondere bei anspruchsvollen Wärmebehandlungsverfahren wie dem Einsatzhärten, Hochtemperaturanlassen oder bei Vakuumprozessen essenziell ist. Darüber hinaus reduziert eine Umlaufkühlung den Medienverbrauch im Vergleich zu Durchlauf- oder Verdunstungskühlungen erheblich und trägt damit zur ökologischen Nachhaltigkeit moderner Härtereibetriebe bei.