Härterei Lexikon

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    Überhitzungsempfindlichkeit

    Beim Härten von Stahl bezieht sich die Überhitzungsempfindlichkeit auf die Tendenz des Stahls, bei zu hohen Temperaturen oder zu langer Haltedauer in der Wärmebehandlungsphase Schaden zu nehmen. Diese Schädigung kann sich in mehreren Formen äußern:

    • Kornwachstum: Eine der häufigsten Auswirkungen der Überhitzung ist das übermäßige Wachstum der Kristallkörner im Stahl. Wenn Stahl über seine kritische Temperatur hinaus erhitzt wird, können die Körner wachsen, was die Zähigkeit verringert und zu einer Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften führt.
    • Verminderung der Härte: Überhitzung kann auch dazu führen, dass die angestrebte Härte nach dem Abschrecken nicht erreicht wird. Dies ist besonders kritisch in Anwendungen, wo hohe Härte für die Funktionalität des Werkstücks essenziell ist.
    • Rissbildung: Überhitzter Stahl kann beim Abschrecken zur Rissbildung neigen, was die Integrität und Leistungsfähigkeit des Materials beeinträchtigt.
    • Anlasssprödigkeit: Ein weiteres mögliches Problem ist die Anlasssprödigkeit, die durch zu hohe Temperaturen oder ungleichmäßige Abkühlung hervorgerufen werden kann, was zu einer Versprödung des Materials führt.

    Die Überhitzungsempfindlichkeit variiert je nach Stahlsorte und dessen Legierungselementen. Hochlegierte Stähle sind beispielsweise oft empfindlicher gegenüber Überhitzung als einfache Kohlenstoffstähle. Deshalb ist es wichtig, die spezifischen Wärmebehandlungsparameter für jede Stahlsorte genau zu kennen und zu kontrollieren, um Überhitzung und die damit verbundenen Schädigungen zu vermeiden.

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