Härterei Lexikon

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Perlitbildung

Die Perlitbildung beschreibt den eutektischen Zerfall von Austenit (γ-Fe) in Ferrit und Zementit bei einer eutektoiden Zusammensetzung (~0,8 % C) und einer Temperatur von ca. 723 °C. Diese Umwandlung erfolgt unter diffusionsgesteuerten Bedingungen im festen Zustand und ist temperatur- sowie zeitabhängig. Die Kinetik der Perlitbildung kann durch das Zeit-Temperatur-Umwandlungsverhalten (ZTU-Diagramm) bzw. das kontinuierliche Abkühlverhalten (CCT-Diagramm) beschrieben werden.

Thermodynamischer und kinetischer Hintergrund:

  • Die Keimbildung der Phasen erfolgt bevorzugt an Korngrenzen.
  • Die Lamellendicke nimmt bei langsamer Abkühlung zu, was die Härte verringert.
  • Schnelleres Abkühlen führt zu feinperlitischem Gefüge mit höherer Härte.

Anwendungsbeispiele:

  • Normalglühen von Werkzeugstählen: Zielgerichtete Perlitbildung zur Einstellung gewünschter Festigkeitswerte.
  • Vergüten von niedriglegierten Stählen: Kontrolle der Perlitbildung vor dem Härten zur Optimierung der Abschreckreaktion.
  • Gusseisenfertigung: Steuerung der Perlitbildung durch Legierungselemente (z. B. Kupfer, Zinn) zur Erhöhung der Festigkeit.

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