Härterei Lexikon

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Perlit

Perlit ist ein eutektoides Gefüge in Eisen-Kohlenstoff-Legierungen, das bei der Abkühlung von austenitischem Stahl unterhalb der eutektoiden Temperatur (~723 °C bei reinem Fe-C-System) infolge einer diffusionsgesteuerten Phasenumwandlung entsteht. Es besteht aus alternierenden Lamellen von Ferrit (α-Fe, kubisch-raumzentriert) und Zementit (Fe₃C), deren Feinheit maßgeblich von der Abkühlgeschwindigkeit abhängt. Die typische Lamellenstruktur ergibt sich aus der simultanen Ausscheidung beider Phasen aus dem instabilen Austenit.

Gefügemerkmale von Perlit:

  • Perlit weist mittlere Härte und Festigkeit bei gleichzeitig guter Zähigkeit auf.
  • Die Lamellenstruktur ist im Lichtmikroskop nach metallographischer Präparation gut erkennbar.
  • Der Perlitanteil im Gefüge beeinflusst direkt die mechanischen Eigenschaften von Stählen.

Anwendungsbeispiele:

  • Schienenstahl: Hoher Perlitanteil sorgt für hohe Festigkeit und gute Verschleißbeständigkeit.
  • Federstahl: Kombination aus Perlit und bainitischen Strukturen für elastisches Verhalten.
  • Werkzeugträger und Walzen: Verwendung von perlitischen Gusseisenstrukturen für Widerstandsfähigkeit bei thermischer und mechanischer Belastung.

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