Härterei Lexikon

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Inchromieren

"Inchromieren" bezeichnet ein Oberflächenbehandlungsverfahren, das zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit und zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von metallischen Werkstoffen eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um ein chemisches oder elektrochemisches Verfahren, bei dem eine dünne, harte Chromoxidschicht auf die Oberfläche des zu behandelnden Materials aufgebracht wird. Dieser Prozess wird auch als Chromatieren oder Chromatierung bezeichnet.

Der Begriff leitet sich von dem lateinischen Wort "chromium" für das chemische Element Chrom ab. In der Praxis wird die Chromatierung häufig an Aluminium und seinen Legierungen angewendet, um eine widerstandsfähige Schutzschicht zu erzeugen, die vor Oxidation und anderen korrosiven Einflüssen schützt. Die resultierende Chromoxidschicht bietet nicht nur chemischen Schutz, sondern verbessert auch die Haftfähigkeit nachfolgender Lack- oder Beschichtungsschichten, was besonders in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Automobilindustrie von Bedeutung ist.

Das Inchromieren kann durch verschiedene Techniken erreicht werden, wobei die häufigsten Methoden das chemische Bad (Tauchverfahren) oder das elektrochemische Verfahren (Elektrolyse) sind. In beiden Fällen werden die metallischen Werkstücke in eine wässrige Lösung getaucht, die Chromsäure oder Chromate enthält. Durch chemische Reaktionen wird dabei eine dichte und homogene Schicht von Chrom(III)-Oxid auf der Werkstückoberfläche gebildet.

Zusammengefasst dient das Inchromieren der Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit, der mechanischen Festigkeit und der Haftfähigkeit von Oberflächenbeschichtungen auf metallischen Werkstoffen durch die Applikation einer Chromoxidschicht.

In der Praxis wird zwischen dem Weich- und Hartinchromieren unterschieden:

Der Unterschied zwischen Weich- und Hartinchromieren liegt hauptsächlich in der Art der gebildeten Chromoxidschicht und den damit verbundenen Eigenschaften und Anwendungsbereichen der behandelten Werkstücke.

In der Praxis wird zwischen dem Weich- und Hartinchromieren unterschieden. Diese unterschiedlichen Verfahren des Inchromierens werden entsprechend den spezifischen Anforderungen und Anwendungsbereichen ausgewählt, um die bestmöglichen Eigenschaften der zu behandeldende Werkstücke zu erreichen.

Weichinchromieren

Weichinchromieren, auch als Chromatieren bekannt, ist ein chemisches Oberflächenbehandlungsverfahren, bei dem eine dünne, schützende Chromatschicht auf die Oberfläche des Werkstücks aufgebracht wird. Diese Schicht besteht in der Regel aus Chrom(III)- oder Chrom(VI)-Oxiden und ist relativ weich und flexibel.

Eigenschaften:

  • Dünne Schicht: Die Schichtdicke liegt typischerweise im Bereich von einigen Nanometern bis wenigen Mikrometern.
  • Korrosionsschutz: Bietet guten Schutz gegen Korrosion, insbesondere für Aluminium und seine Legierungen.
  • Verbesserte Haftung: Erhöht die Haftung von nachfolgenden Lacken, Farben oder Klebstoffen.
  • Farbliche Markierung:** Kann farbliche Veränderungen wie gelbliche oder grünliche Tönungen auf der Oberfläche erzeugen.

Anwendungen:

  • Luft- und Raumfahrtindustrie: Schutz von Aluminiumteilen.
  • Elektronik: Schutz von Kontakten und Leiterplatten.
  • Automobilindustrie:** Schutz von Karosserieteilen und anderen Bauteilen aus Aluminium.

Hartinchromieren

Hartinchromieren ist ein elektrochemisches Verfahren, bei dem eine dickere und härtere Chromschicht auf die Oberfläche des Werkstücks aufgebracht wird. Diese Schicht besteht aus metallischem Chrom und ist extrem widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung.

Eigenschaften:

  • Dicke Schicht: Die Schichtdicke liegt typischerweise im Bereich von 20 bis 500 Mikrometern.
  • Hohe Härte:** Die resultierende Schicht ist extrem hart und widerstandsfähig gegen Abrieb und Verschleiß (Härte bis zu 1000 HV).
  • Korrosionsschutz:** Bietet exzellenten Schutz gegen Korrosion, selbst unter extremen Bedingungen.
  • Glatte Oberfläche: Erzeugt eine glatte, glänzende Oberfläche mit sehr niedrigen Reibungskoeffizienten.

Anwendungen:

  • Maschinenbau: Beschichtung von Zylindern, Kolben und anderen stark beanspruchten Maschinenteilen.
  • Werkzeugbau: Schutz und Verlängerung der Lebensdauer von Schneidwerkzeugen und Formen.
  • Automobilindustrie: Beschichtung von Motorkomponenten und anderen Teilen, die hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.

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