Härterei Lexikon

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Vickers-Härte

Die Vickers-Härteprüfung ist universell einsetzbar und liefert durch die geometrisch selbstähnliche Eindruckform über alle Prüfkraftbereiche hinweg vergleichbare Ergebnisse. Besonders in der Wärmebehandlung ist sie essenziell zur Bewertung der Härteverläufe in randschichtgehärteten oder induktiv behandelten Werkstücken. Die Möglichkeit, mit Mikrohärteprüfungen (< 1 N) feine Härtegradienten zu erfassen, erlaubt Aussagen über die Diffusionstiefe, Umwandlungszone oder etwaige Entkohlungserscheinungen. Bei nitrierten Schichten etwa korreliert der Härteverlauf direkt mit der Stickstoffkonzentration und der Ausbildung von ε- und γ’-Nitritphasen – ein wesentlicher Qualitätsindikator für Verschleißfestigkeit und Belastbarkeit.

Bei der Durchführung der Vickers-Prüfung ist auf die korrekte Auswahl von Prüfkraft, Eindruckzeit und Auswertemethode zu achten. Messfehler entstehen häufig durch unsaubere Oberflächenpräparation, Schichtdelamination oder Randzoneneinflüsse. In der industriellen Praxis werden zunehmend automatisierte Härteprüfsysteme eingesetzt, die via Bildanalyse die Diagonalen des Eindrucks vermessen und in statistisch auswertbare Kennfelder überführen. In Verbindung mit metallographischer Gefügeanalyse (z. B. Ätzbildern oder REM-Querschnitten) entsteht ein tiefgehendes Verständnis für den Zusammenhang zwischen Gefügezustand, Prozessparameter und Härteverlauf – eine zentrale Grundlage zur Qualitätskontrolle wärmebehandelter Bauteile.

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