Härterei Lexikon
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Fallgewichtsversuch nach Pellini
Der Fallgewichtsversuch nach Pellini ist ein experimentelles Verfahren zur Bestimmung der Sprödbruchanfälligkeit von metallischen Werkstoffen, insbesondere von Stählen. Entwickelt von W. S. Pellini und seinen Mitarbeitern in den 1950er Jahren, zielt der Versuch darauf ab, die Übergangstemperatur zwischen sprödem und zähem Materialverhalten unter stoßartiger Belastung zu ermitteln.
Das Grundprinzip des Versuchs besteht darin, eine genormte Probe eines Werkstoffes mittels eines Pendelschlagwerks oder eines Fallgewichts mit definierter Energie zu belasten. Die Probe, gewöhnlich in Form einer gekerbten oder unkerbten Charpy-V-Probe, wird dabei unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt, um das Verhalten des Materials bei verschiedenen thermischen Bedingungen zu untersuchen.
Die Ergebnisse des Fallgewichtsversuchs nach Pellini werden genutzt, um die Sprödbruchübergangstemperatur (FATT, Fracture Appearance Transition Temperature) zu bestimmen. Diese Temperatur kennzeichnet den Punkt, an dem das Materialverhalten von überwiegend zähem zu überwiegend sprödem übergeht. Die FATT ist von wesentlicher Bedeutung für die Auslegung und Bewertung von Bauteilen, insbesondere in Anwendungen, bei denen die Gefahr eines Sprödbruchs besteht, wie beispielsweise im Schiffbau oder in der Petrochemie.
Die Methodik des Fallgewichtsversuchs nach Pellini hat weitreichende Implikationen für die Materialwissenschaft und das Ingenieurwesen. Sie ermöglicht es, kritische Temperaturbereiche für die Verwendung bestimmter Werkstoffe zu definieren und liefert grundlegende Daten für die Entwicklung und Auswahl von Materialien, die unter extremen Bedingungen zuverlässig funktionieren müssen.